
In aller Ruhe (Quelle DLZ 16.12.2017)
Büsumer Gemeindevertreter bleiben zum Jahresende friedlich
Büsum (vh) Bürgervorsteher Gerd Gehrts (CDU) ist die Leitung der Weihnachtssitzung der Büsumer Gemeindevertreter zweifelsohne ein besonderes Vergnügen. Zum einen darf der Christdemokrat während der gesamten Sitzung Plattdeutsch reden - so ist es Tradition -, zum anderen blickte er dieses Mal auf ein ihm zufolge angenehmes kommunalpolitisches Jahr zurück.
Die Gemeindevertreter konnten sich folglich die von Gehrts an den Plätzen verteilte Schokolade nach Herzenslust schmecken lassen. "Ich möchte euch persönlich dafür danken, dass ihr mir fast keine Schwierigkeiten gemacht habt", sagte Gehrts erfreut in die Runde. Das ist in der Tat durchaus bemerkenswert. Dass die Büsumer Kommunalpolitiker das Kriegsbeil so gut wie gar nicht mehr ausgraben und sich während Sitzungen nicht ständig in die Haare kriegen, war im Rathaus nicht immer gesetzt. Die Tagesordnung der Weihnachtssitzung im Zeichen der Dithmarscher Muttersprache stand also unter einem friedlichen Stern.
Die zu behandelnden Punkte bargen keine Reibungspunkte. Die zu beschließenden Zahlenwerke - Nachtragshaushalt und Jahresergebnisse - waren bereits im Vorfeld in den Ausschüssen besprochen worden. Gabriele Landberg (CDU), die an dem Abend für den Hauptausschussvorsitzenden Timm Hollmann (CDU) die Gelddinge vortrug, fasste sich entsprechend kurz. Jeweils zwei, drei Sätze zu den Zahlenwerken, das wars.
Allerdings versäumte es Gabriel Landberg nicht, auch kritisch zu sein. Als Verwaltungsmitarbeiter Jörn Strüben die in der vergangenen Sitzung gefassten nichtöffentlichen Beschlüsse vortrug, meldete sie sich beim Thema Jugendzentrum zu Wort. Die Gemeindevertreter hatten den Abriss des alten Gebäudes am Neuen Weg beschlossen - mehrheitlich, nicht einstimmig. Landberg: "Die CDU hat gegen den Abriss gestimmt, weil keine Überplanung des Areals vorlag", so die Christdemokratin. Die Gemeinde hat an der Mühlenstraße ein Einfamilienhaus gekauft, das derzeit als Jugendzentrum hergerichtet wird. Gesamtkosten: Etwa 300 000 Euro. Die Büsumer CDU hält dies für einen eklatanten Fehler.
Weitere nichtöffentlich gefasste, nun bekanntgegebene Beschlüsse sind der Abriss des ebenfalls am Neuen Weg gelegenen Obdachlosenhauses sowie die WC-Anlage hinter dem alten Jugendzentrum.
Zu guter Letzt gab Strüben noch ein paar Zahlen bekannt. Für die laufenden Umbauarbeiten des Gäste- und Veranstaltungszentrums (GVZ) vergaben die Büsumer Gemeindevertreter Aufträge in Höhe von insgesamt rund 2,5 Millionen Euro, weitere 72 000 Euro wurden für Baumaßnahmen am Ärztezentrum genehmigt, das aufgestockt worden ist. Die offizielle Eröffnung soll im Beisein eines Staatssekretärs am Freitag, 19. Januar, erfolgen.
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